Sonntag, 18. März 2012

Tag 14 - Auf zum Berg!


Schon früh merkten wir beide, dass wir nicht mehr schlafen konnten. Lags am Bier? Ein leichter Kater? Egal! Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel hieß es: aufgestanden, gefrühstückt, Fahrräder geliehen! Wir bekamen zwei gute Trekkingräder (später waren wir sehr dankbar dafür, dass es wirklich TREKKING-Räder waren…) und ab ging es auf den „Greenway“. 

Unsere Bikes

Der Berg ist das Ziel!!!



Noch ein bisschen durch Westport geradelt und schon bald waren wir endlich am Wasser! Wir freuten uns riesig, schöne salzige Seeluft kroch uns in die Nasen, ganz wie Zuhause. Am Wasser entlang radelten wir gen Croagh Patrick und genossen die Sonne – für kurze Zeit. Es kam eine kleine Wolke angeschwebt, nieselte auf uns nieder, wir dachten uns nichts dabei - Zitat Sinya „Das ist nur die Wolke, guckmal, dahinter ist wieder blau und Sonne, die Schauer geht gleich wieder vorbei!“ Vonwegen!!! Plötzlich fing es richtig ausgiebig an zu schütten und wir wurden nass bis auf die Haut. Etwas quakig erreichten wir dann nach ungefähr 9 Kilometern den heiligen Croagh Patrick und siehe da – warme Sonnenstrahlen begrüßten uns. Das Wetter wendete sich plötzlich wieder in das Schönste Wetter, was man sich nur vorstellen kann, blauer Himmel, warm und sonnig.
Wir beschlossen erst mal etwas zu pausieren, zu trocknen, etwas zu essen und natürlich diesen wunderschönen Berg zu bestaunen. Zum Aufstieg waren wir allerdings doch zu faul! Uns reichten an diesem Tag schon die am Ende fast 25 Kilometer, die wir geradelt waren.





Regen!

Endlich am Ziel

Unser kleiner Pausen-Besucher

Mjam mjam...




Nachdem wir uns gestärkt und getrocknet hatten, wollten wir gerne noch mehr Meer sehen. Wir bogen einfach vor dem Berg ein Stück runter und durch Zufall entdeckten wir das National Famine Memorial, welches als Denkmal für "Die Große Hungersnot 1845-1859", die in Irland aufgrund der Kartoffelpest herrschte und so die Population um die Hälfte verringerte, errichtet wurde. Gespenstig und traurig.








 
Den Weg weiter runter fanden wir wieder mal eine Kirchruine plus Friedhof und wieder unsere geliebte See. Wir waren von dem Anblick der See, den Inseln, Bergen und vor allem dem Croagh Patrick, der sich so direkt am Meer befindet, mehr als begeistert und beschlossen für immer hierzubleiben ;-) So etwas Schönes, Einzigartiges habe ich wirklich noch nicht erlebt, hinter dir der Riese mit seinem Schneehut, vor dir ein Teil des Atlantiks mit unzähligen kleinen Inseln, Hügelchen und wiederum schneebedeckten Bergen, schaut man rechts, sieht man Gebäude aus längst vergessenen Tagen, schaut man rechts sieht man nur noch grün grün grün, Schafe, kleine Bäche und Flüsse. Unbeschreiblich schön.




















Doch irgendwann mussten wir uns auch von dieser wunderschönen Umgebung wieder lösen, auch, weil es an der See deutlich windiger und kühler ist, als im Land… So radelten wir wieder zurück nach Westport, immer entlang der Küste, den salzigen Geruch des Atlantiks in der Nase.












Ich zeigte Mareike noch das Westport House, wo wir einmal der kompletten, nicht enden-wollenden Straße folgten, bis es nicht mehr weiter ging, noch ein bisschen durch Wohngebiete  und dann ging es auch nach knapp 5 Stunden wieder zurück zum Fahrradverleih und ab in meine Unterkunft. Unglaublich kaputt, aber wirklich wahnsinnig glücklich und überwältigt von diesen Bildern, die sich uns heute boten kamen wir dort an. Ich denke, ich habe heute sogar einen kleinen Kulturschock erlitten, bei dem, was ich alles gesehen und erlebt habe! So viele so schöne Dinge, Natur pur und  das Wahnsinns-Wetter (abgesehen von der Regenschauer zwischendurch…) verkraftet eine kleine Nordfriesin nicht so leicht! Ich bin immer noch super überwältigt.

Westport House

Tschöö Berg, war schön mit dir! Wir kommen wieder!!!



 
Allerdings muss ich sagen, dass Fahrradfahren in Irland wahnsinnig anstrengend sein kann, bei den vielen, sich ständig ändernden Steigungen und Kurven, plötzlich endenden oder gar nicht erst vorhandenen Rad- bzw. Fußwegen und dem wechselhaften Wetter.  Aber auch dies haben wir gemeistert und ich würde es jederzeit wieder tun!!!!  Ich bin sehr stolz auf meine heute gefahrenen 20-25 Kilometer!

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